Leckere Snacks im Sommer – Pfirsich aus dem eigenen Garten
Der Pfirsich ist ein leckeres Sommerobst, das ab Ende Juli reift und frisch gepflückt besonders gut schmeckt.
Wer ein schmackhaftes und saftiges Obst im Sommer ernten und genießen möchte, der sollte sich für einen Pfirsichbaum entscheiden. Pfirsiche können direkt vom Baum gegessen werden, lassen sich aber auch gut und vielfältig verarbeiten wie zum Beispiel als Saft, Marmelade oder als Kuchenbelag. Der Pfirsichbaum stammt ursprünglich aus Asien, ist aber bereits seit dem Mittelalter nicht nur im gesamten Orient, sondern auch im Mittelmeerraum als begehrtes Obstgehölz verbreitet. Seit dem 19. Jahrhundert sind Pfirsichbäume auch zunehmend in den Gärten Mitteleuropas zu finden. Bei den ebenfalls beliebten Nektarinen, die eine glatte Schale haben, handelt es sich um eine Variante des Pfirsichs. Wer einen sonnigen Platz im Garten hat, der wird mit etwas Pflege viele leckere Pfirsiche ernten können.
Wo der Pfirsich am besten gedeiht
Wer einen leckeren Pfirsich im Sommer genießen möchte, sollte sich überlegen, wo im Garten der richtige Platz für einen Pfirsichbaum ist. Dabei ist auch auf ausreichenden Raum für die Entwicklung des Baums zu achten. Pfirsichbäume entwickeln eine runde Krone und können je nach Sorte und Klima zwischen zwei und sechs Meter hoch werden. Prinzipiell sind Pfirsichbäume sehr Wärme liebend und sollten möglichst an einem vollsonnigen Standort stehen, damit der Pfirsich gut ausreifen kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Pfirsich möglichst keinen kalten Ostwinden ausgesetzt ist und auch vor Spätfrost geschützt ist, da sich die Blüten bereits im März öffnen. Steht der Pfirsich vor einer warmen Südwand, wird er sich sicher gut entwickeln.
Der optimale Boden für einen Pfirsichbaum ist reich an Nährstoffen und Humus, dabei lehmig mit einem ausgeglichenen Wasserhaushalt. Da der Pfirsich die Wärme liebt, sollte sich auch der Boden schnell erwärmen, sobald die Temperaturen steigen. Schwierig wird es bei sehr schweren sowie nass-kalten Böden. Bei leichteren Sandböden empfiehlt sich eine Verbesserung des Bodens mit viel Humus, bevor der Baum gepflanzt wird. Damit sich die leckeren Pfirsiche gut und groß entwickeln, ist unbedingt auf die ausreichende Wasserversorgung während des Sommers zu achten. Bekommt der Pfirsich zu wenig Wasser, werden die Früchte sehr klein bleiben und können sogar vorzeitig abfallen. Wenn die Voraussetzungen an einen geeigneten Standort für einen Pfirsich erfüllt sind, kann der Baum gepflanzt werden.
Ein neuer Pfirsichbaum sollte möglichst im Frühjahr gepflanzt werden. Die Erde im Pflanzloch sollte tiefgründig gelockert werden, damit das Wasser gut abfließen kann. Das Pflanzloch hat für den Pfirsich die richtige Tiefe, wenn die Veredlungsstelle immer noch deutlich über der Erde ist. Wer einen wurzelnackten Baum gekauft hat, sollte vor dem Einpflanzen die Hauptwurzeln anschneiden. Um das Anwachsen zu unterstützen, sollte der junge Pfirsichbaum durch einen kleinen Pflanzpfahl gesichert werden. Zum Schluss empfiehlt es sich, den Wurzelbereich mit einer Schicht aus Rindenhumus zu bedecken, was einem Austrocknen der Erde vorbeugt. Von Zeit zu Zeit sollte diese Schicht erneuert werden. Außerdem sollte die Baumscheibe regelmäßig von Bewuchs freigehalten werden, was das Anwurzeln des Baums erleichtert.
Die richtige Pflege vom Pfirsich
Während der Sommermonate ist darauf zu achten, dass der Pfirsichbaum ausreichend gewässert wird. Damit der Pfirsich genug Nährstoffe bekommt, empfiehlt sich die Gabe von Kompost im Frühling. Dabei kann man mit drei Liter reifen Kompost pro Quadratmeter rechnen. Besonders effektiv wirkt der Kompost, wenn er mit 80 bis 700 Gramm Hornspänen gemischt wurde. Wird der Pfirsich frisch gepflanzt, werden bis auf etwa 50 Zentimeter Höhe alle Triebe entfernt. Darüber bleiben drei bis vier seitliche Tragäste stehen, die auf drei bis vier Augen gekürzt werden. Der Mitteltrieb wird auf etwa acht Augen über dem höchsten Tragast geschnitten. Die neuen Triebe der Seitenäste werden im Verlauf des Jahres heruntergebunden und dann im kommenden Jahr etwas gekürzt, damit gut verzweigte Tragäste entstehen.
Der Pfirsich eignet sich auch als Fächerspalier an einer Hauswand. Dabei werden nur zwei seitliche Tragäste benötigt, die als Basis dienen und ebenfalls auf drei bis vier Augen gekürzt werden. Die neuen Austriebe werden dann fächerförmig nach oben geführt. Da der Pfirsich am einjährigen Holz fruchtet und schnell verkahlt, werden die abgeernteten Triebe direkt nach der Ernte zurückgeschnitten, was die Bildung neuer Fruchttriebe anregt. Wichtig ist beim Pfirsich außerdem der sogenannte Fruchtholzschnitt im Frühling, der direkt vor oder nach der Blüte gemacht wird. Dabei werden die wahren Fruchttriebe hinter der sechsten Frucht geschnitten, während die falschen Fruchttriebe ganz entfernt werden oder hinter den Blattknospen an der Basis abgeschnitten werden und die Holztriebe um maximal die Hälfte gekürzt werden.
Bei der Befruchtung der Pfirsichblüten ist zu beachten, dass sie vor allem von Hummeln bestäubt werden, da der Pfirsich schon zeitig blüht und Hummeln schon früh im Jahr unterwegs sind. Befindet sich kein weiterer Pfirsichbaum im Garten oder in der näheren Nachbarschaft, dann ist dies prinzipiell kein Problem, da die meisten Pfirsichsorten Selbstbefruchter sind. Wer allerdings auf eine möglichst üppige Ernte viel Wert legt, der sollte darauf achten, dass ein zweiter Baum zur Fremdbestäubung in der Nähe ist, da dies beim Pfirsich, wie auch bei allen anderen selbstfruchtbaren Pflanzen zu mehr Fruchtansätzen führt. Wenn alles gut läuft, wird man je nach Pfirsichsorte ab Ende Juli bis Ende August viele leckere Pfirsiche ernten können.
Pfirsich genießen und verarbeiten
Wenn sich die Pfirsiche am Baum goldgelb bis rötlich verfärben und das Fruchtfleisch weich wird, sind die köstlichen Früchte reif für die Ernte. Wer nicht so lange warten möchte, kann die Pfirsiche auch etwas früher ernten, da sie nach kurzer Lagerung an einem warmen Ort problemlos nachreifen und auch weich werden. Das bestmögliche Aroma können die Pfirsiche jedoch nur bekommen, wenn sie am Baum zu Ende reifen können. Nach der Ernte können sie ein paar Tage kühl gelagert werden, wenn man sie zu Marmelade oder Mus weiterverarbeiten möchte. Um Pfirsichsaft herzustellen, wartet man, bis sie vollreif vom Baum fallen, um möglichst viel Saft zu produzieren. Zum Einkochen werden Pfirsiche meist kurz vor der Vollreife geerntet, damit sie nicht sehr zerkochen.
Besonders lecker sind Pfirsiche, wenn man sie frisch vom Baum erntet und sofort isst. Sollte man sie jedoch ein paar Tage lagern wollen, dürfen sie bei der Ernte keine Druckstellen bekommen, da sie sonst schnell faulen würden. Ein regnerischer Sommer kann dazu führen, dass die Pfirsiche schon am Baum faulen. Das passiert vor allem dann, wenn die Schale bereits eine kleine Beschädigung durch einen Vogel oder eine Wespe bekommen hat. Wer die Pfirsiche vor allem frisch essen möchte, sollte sich für eine weißfleischige Sorte entscheiden, die ein etwas säuerlicheres und weicheres Fruchtfleisch haben, wie die gelbfleischigen Pfirsiche, die sich besser zum Einmachen eignen, da sie süßer und fester sind. Allerdings sind die gelbfleischigen Sorten oft etwas anfälliger für die Kräuselkrankheit.
Um der Kräuselkrankheit vorzubeugen, können die Pfirsichbäume mit einer Brühe aus Knoblauchzehen bespritzt werden. Ist die Krankheit ausgebrochen, können Kupfermittel verwendet werden. Inzwischen gibt es aber auch Sorten, die recht robust gegenüber der Kräuselkrankheit sind. Für die Verarbeitung von Pfirsichen ist es auch wichtig, wie gut sich der Stein vom Fruchtfleisch lösen lässt. Dies ist bei den spät reifenden Sorten mit Abstand besser möglich. Pfirsiche sind aber nicht nur ein leckeres Sommerobst, das eigentlich jeder gerne mag, denn sie haben auch viele wichtige und gute Inhaltsstoffe. Wer sich gesund ernähren möchte, der sollte Pfirsiche mit auf den Speiseplan setzen, denn sie enthalten nicht nur viele Mineralstoffe wie Kalium und Calcium, sondern auch eine große Menge an Vitamin A und B2.